Umlernen in 4 Schritten

Max soll heute seine Schwester in den Reitstall begleiten, doch er kämpft noch mit den Schnürsenkeln an seinen Wanderschuhen. Lisa steht schon fertig angezogen da und freut sich auf ihre erste Springstunde.  Die Mutter hat inzwischen das Auto aus der Parklücke rangiert und  lässt die Kinder einsteigen.

So kurz diese Situationsbeschreibung auch ist, dennoch beinhaltet sie alle 4 Stufen, die wir durchlaufen, wenn wir etwas Neues lernen:

Schritt 1  Wir wissen noch gar nicht, dass wir etwas noch nicht können.

Das ist in unserem Beispiel Max, der noch nicht

daran denkt, einmal Auto zu fahren.

Schritt 2  Wir wissen, dass wir etwas nicht können und wollen es lernen.

Das ist Lisa, die heute zum ersten Mal mit Ihrem Pony

springen darf.

Schritt 3   Wir haben etwas gelernt und müssen es noch bewusst üben.

Das ist wieder Max, der mit seinen Schnürsenkeln

kämpft.

Schritt 4    Wir haben etwas gelernt und führen es unbewusst aus.

In diesem Fall ist es die Mutter, die automatisch das

Auto ausparkt ohne sich Gedanken um Gas und

Bremse, Vorwärts- und Rückwärtsgang zu machen.

Ja, da sind wir wieder bei Gas und Bremse!

Du hast im ersten Teil des Blogs „Gedanken…STOP“ den Schritt 1 durchlaufen. Du hast erfahren, dass Deine Gedanken  Deine Gefühle und Handlungen mitbestimmen und dass Du geprägt durch Erfahrungen und Wiederholungen immer wieder in ähnliche Situationen gerätst.

Wichtig ist nun, dass Du in Schritt 2 zuerst  überlegst, was für Möglichkeiten Du noch hast zu reagieren.

Den Grundstein dazu hast Du bereits gelegt! Du machst Dir durch den Gedankenstopp BEWUSST, was da gerade in Deinen Gedanken vor sich geht! Das ist praktisch der Ausstieg aus dem Autopilot.

Danach geht es daran in Schritt 3 eine Methode kennenzulernen, die es Dir ermöglicht, anders zu handeln als bisher.

Du kennst das bestimmt, dass jemand etwas zu Dir sagt und es verschlägt Dir die Sprache. Stunden später denkst Du dann, da hätte ich ja auch „XXXXXXXXXXXX“  sagen können.

So ungefähr ist es jetzt mit dem UMLERNEN und das beginnt bei Schritt 2. Es geht darum andere Handlungsmöglichkeiten zu finden. Deshalb findet diese Suche auch nicht in dem Moment statt, indem Du die neue Reaktion brauchst. Für die Suche nach den neuen gedanklichen Reaktionen kannst Du dich erst einmal an einen schönen Platz zurückziehen. Hier machst Du Dir in Ruhe ein paar Gedanken, wie Du demnächst cool und gelassen reagierst oder mit Situationen entspannt umgehst.  Du kannst natürlich auch andere Leute fragen, wie Sie mit der Situation umgehen würden. So wirst Du einen ganz großen Schatz an Ideen finden. Nicht alle sind dann für Dich anwendbar. Es ist ja auch nicht so, dass alle Leute das gleiche Lieblingsessen haben. Doch irgendwas aus diesen ganzen Möglichkeiten wird Dich vielleicht ansprechen. Es wird ganz leise zu Dir sagen: „Lass‘ es uns einmal so versuchen!“, so fühlt es sich gut an! Wähle ruhig 2 oder 3 Möglichkeiten auf diese Weise aus.

Schritt 2 ist damit erledigt! Du weißt jetzt, was du lernen möchtest! Glückwunsch!

Von jetzt an ist es Deine Aufgabe in Schritt 3 diese neuen Möglichkeiten „gedanklich“ zu LERNEN.

Wie das geht?

Du gehest wieder an Deinen Lieblingsplatz und stellst Dir die Situation, die Du anders erleben möchtest, vor deinem inneren Auge vor.

Du kannst dafür die Situation ruhig wieder einen Film im Kopf ablaufen lassen – also Kopfkino!

Nutze alle Sinne, um die Situation so realistisch wie möglich zu erfahren: Sieh‘ die Beteiligten vor dir, höre was sie sagen und spüre was in dir vorgeht. Vielleicht kannst du ja auch etwas riechen oder schmecken?

Geh‘ in Deinem Film bis an die Stelle, wo Du das STOPSCHILD auspackst!

Jetzt legst Du Deinen neuen Film ein! Den Film mit der neuen Handlungsmöglichkeit. Den Film, in dem Du siehst, wie Du ganz anders handelst und Dich freust, dass es jetzt anders und für Dich besser läuft! Erlebe die Situation so, als wärst Du gerade mittendrin!

Diese Schritte kannst Du gedanklich immer wieder durchlaufen! Je öfter Du in Gedanken die neue Verhaltensweise anwendest, umso eher wirst du in der Realität erste Veränderungen wahrnehmen.

Doch bitte erlaube Dir, dass diese Umstellung nicht von heute auf morgen erfolgt! Bedenke, dass Du auf diese Weise in deinem Kopf einen kleinen Trampelpfad zu einem bequemen Wanderweg ausbauen möchtest.  Und das braucht schon seine Zeit!

Wir konnten alle nicht gleich laufen, nachdem wir erst einmal verstanden hatten, wie wir auf unseren 2 Beinen stehen können. Wie oft sind wir erst hingefallen und mussten nochmal aufstehen, bevor die ersten Schritte drin waren! Doch heute sind wir im Laufen schon bei Schritt 4.

Und durch regelmäßiges Üben und Vertrauen in Deine eigene Stärke, kommst du auch in anderen Situationen durch die Schritte 1 – 3 zu Schritt 4 – Abkürzungen gibt es dabei genauso wenig wie den TURBO!

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit dieser Methode! Egal, ob Du gerade mit dem Reiten anfängst oder schon im Turniersport stehst – jeder von uns kommt von Zeit zu Zeit an den Punkt, wo er umdenken muss, um neue Wege zu beschreiten!!! Doch wie wunderbar ist es, wenn Du bei Schritt 4 angekommen bist und es erst Wochen später registrierst, weil es so automatisch abläuft?!

Du brauchst noch Hilfe bei der Umsetzung? Du bleibst zwischen zwei Schritten hängen?

Dann melde dich bei mir! Wir können gerne ein Einzelcoaching ausmachen.

Falls Du ein paar Freunde mit ähnlichen Problemen hast, dann lass uns doch einen Workshop daraus machen und jeder kann seine persönlichen Herausforderungen bearbeiten! Ich bringe dann noch einige andere Methoden mit, die schnell und zuverlässig in vielen Lebenslagen Abhilfe schaffen!

Ich freue mich darauf, von Dir zu hören!

Telefon: 0172 6914696                             Email: info@mental-wird-real.de

Herzlichst

Bettina Lückel

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