Von der Kunst auf einem Lehrgang eine gute Mutter zu sein….

…kann ich aus eigener Erfahrung ein Lied singen!

Meine Tochter reitet seit ihrem 4. Lebensjahr. Ich bin ja selbst dran schuld, ich habe ja in der Schwangerschaft rundweg behauptet: „Ich bekomme ein Mädchen? Toll, dann bekomme ich ja auch ein Pferd!“.

So kam es dann auch – wie bestellt, eine Woche nach der Geburt meiner Tochter, stand das Pferd vor der Tür. Die Umstände waren sehr bedrückend – doch ich hatte ein Pferd. Der Anfang einer ganzen Reihe von Pferden, eigenen Turnierstarts und viel Begleitung anderer Reiter und Fahrer…..

Heute stehen 3 Pferde bei mir im Stall. Meine Tochter reitet 2 davon,  die Dritte ist erst 2 Jahre alt – ein Zukunftspferd.

2007 startete meine Tochter das erste Mal auf einem Turnier in der Führzügelklasse. Und damit begann die Fahrt von Turnier zu Turnier, von Lehrgang zu Lehrgang und von Springstunde zu Dressurstunde. Ja, wir sind vielseitig unterwegs – denn mir ist es wichtig meiner talentierten Tochter die ganze Bandbreite des Reitsports zugänglich zu machen!

Deshalb waren wir auch am letzten Wochenende wieder einmal zu einem Vielseitigkeitslehrgang unterwegs.

Dort durfte ich mir selbst begegnen – so wie ich zu Beginn selbst agiert habe, als meine Tochter im Springen und in der Vielseitigkeit startete!

Natürlich war es nicht mein eigenes ICH, das ich da sah! Die Mutter war mir jedoch in ihrer Art und im Auftreten sehr ähnlich: Fröhlich, offen, zupackend und immer den Überblick über Kind und Pferd behaltend. Denn das ist es, was wir Pferdemädchen machen, wenn wir Nachwuchs haben, der selbst aufs Pferd steigt: Wir wollen dem Kind all unser Wissen mit auf den Pferderücken packen – wie einen Schutzmantel!

Doch halt! Haben unsere Kinder so laufen gelernt? Haben wir ihnen gesagt, du musst das Gewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilen und dann beim Anheben des einen Beins das Gewicht auf dem anderen Bein tragen…. Nein, so ging das nicht….

Unsere Kinder mussten sich jedes Aufstehen und jeden Schritt selbst erkämpfen!

Und genauso ist es beim Reiten! Maria Montessori drückt es so aus: „Hilf‘ mir, es selbst zu tun!“

Und wenn wir nicht selbst die Kompetenz einer Ingrid Klimke haben, dann suchen wir einen Trainer für unser Kind und vertrauen darauf, dass er die richtige Anleitung und Begleitung gibt – vom Aufwärmen bis zum letzten Sprung!

Nur was bedeutet das für das Mutterherz?

LOSLASSEN!

Zu dieser Einsicht kam auch die besorgte und voll engagierte Mutter im letzten Lehrgang!

Zu Beginn war sie stets mit Tipps und Anweisungen um Ihre Tochter herum. Das Kind stand somit zwischen zwei Fronten: Der Trainer sagt / Meine Mutter sagt….  Das gibt bestimmt keinen sicheren Sitz am Sprung…..

Ich schreibe diesen Artikel unter anderem, weil ich die Bemühungen des Trainers um „Weisungshoheit“ sah und gleichzeitig die Sorge der Mutter förmlich spüren konnte. Doch wie gelingt es einem Trainer, spannungsfrei die Mutter – Tochter –Bindung auf sich umzuleiten?

Ein Trainer für Bodenarbeit mit Pferden hat uns einmal in einem Kurs vor Beginn unterschreiben lassen, dass wir nicht in seine Arbeit mit unseren Pferden einschreiten….. Ich sage Euch das war hart, als es dann zum Schwur kam!!! Dies ist eine Möglichkeit.

Andere Trainer „verbannen“ die Zuschauer in einen anderen Raum. Doch auch hier sind die Mütter – und nicht zu vergessen auch die Väter! – oft im Blick der Reitschüler. Was sie dabei jedoch vergessen ist, dass sie somit über die Körpersprache ganz viel den Reitern mitteilen!!!

Was macht es mit Dir, wenn Deine Turnier- oder Lehrgangsbegleitung sich kopfschüttelnd wegdreht, wenn dein Pferd gerade verweigert hat? Wenn mit Gesten angedeutet wird „Nimm ihn mehr auf!“ „Kopf hoch“ „Trag Deine Hände mehr“….  Alles bekannt – oder?

In meinen Augen jedoch ist der beste und wirkungsvollste Weg durch den Trainer VERTRAUEN herzustellen – nicht nur bei den Reitern, sondern auch bei den Begleitern!

  • Wenn ich weiß, hier verfolgt jemand – im Zweifel auch mit Nachdruck  – nur die besten Absichten.
  • Wenn ich weiß, es hat einen Grund, warum er jetzt gerade das Kind oder das Pferd so herausfordert.
  • Wenn ich weiß, mein Kind lernt nur durch eigene Erfahrung und üben üben üben.
  • Wenn ich weiß, „Runterfallen, Krone richten, Aufsteigen“ ist Teil des Lernprozesses.
  • Wenn ich weiß, erst das Überwinden eigener Grenzen bringt uns zu neuem Wissen und Können…
  • … dann kann ich für die Zeit des Lehrgangs mich voll und ganz darauf konzentrieren, gute Bilder zu machen und die Fortschritte so aufzuzeichnen!!!!

Denn auch bei unserem Lehrgang war auf den Bildern ganz genau zu erkennen, wann die Erkenntnis das Kind erreicht hatte, wann sie begann die Anweisungen des Trainers umzusetzen und über ihren Erfolg strahlte!

Da wurde es dann auch der Mutter leicht ums Herz und selbst der Trainer war zufrieden – mit Kind, Pony und Mutter!!!

Daher, liebe Trainer, gebt auch den Begleitern klare Anweisungen, wenn ihr sie das erste Mal im Lehrgang habt! Nehmt Euch diese wichtige Zeit für Aufklärung – gerade bei den Einsteigern!

Liebe Mütter, Väter, Turnierbegleitet, nehmt‘  Euch diesen Artikel beim nächsten Training zu Herzen.

Liebe ReiterInnen, sprecht mit euren Beleitern darüber, was ihr von ihnen auf dem Lehrgang oder Turnier erwartet! Was ist für Euch die optimale Begleitung?

Und wenn ich zum Thema Turnierstart und Turnierbegleitung fragen habt, dann fragt bei mir nach! Ich bin NLP-Reit-Coach(R) und kann Euch viele Lösungen in diesem Bereich anbieten:

Email:   info@mental-wird-real.de

Mobil:    0172 – 6914696

Ich hoffe, Euch hilft dieser Artikel!!

Bis zum nächsten Mal

Bettina Lückel

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